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  • AutorenbildSascha Wagner

Männer und ihre Freiheit

Ich brauche meine Freiheit.Ich glaube das habe ich mich auch schon mal sagen hören. Was verbinde ich damit? Was möchte ich damit ausdrücken? Warum sage ich so etwas? Es liegt schon auf der Hand, dass ich mich genau in so einem Fall nicht frei fühle. Und so ist es meine Aufgabe genau auf diesen Moment zu schauen. Wo fühle ich mich nicht frei, und warum ist es so. Wir Männer sagen so etwas häufig beim Thema Beziehung oder bei der Arbeit. Ich brauche meine Freiheiten. Aber mal von Anfang an.


Ich sitze hier, erkältet, verschnupft, die Nase voll,... im wahrsten Sinne des Wortes. Ich fühle mich meinem eigenen Körper ausgeliefert. Die Augen tränen und das WorstCase Szenario ist eingetreten: Männergrippe. Und....ich fühle mich nicht frei. Kopf dicht ...klares Denken gab es mal in fernen, vergangenen Zeiten. Schön war das. Und mein Gefühl sagt mir, Leiden ist ja ganz schön, aber ohne wäre auch gut. Ich will diesen Zustand so nicht haben. Ich möchte voll da sein. Durch die Welt schreiten. Ich wünsche mir stark dazustehen. Dinge bewegen, die mich bewegen. Aber mein Körper sagt....tja Baby...hättest du mal besser auf dich aufgepasst, dann müsste ich jetzt nicht streiken. Tja...und irgendwie hat mein Körper da recht.


Mal abgesehen davon, dass Mann so etwas immer wieder passieren kann. Irgendwo war etwas zu viel für mich und ich habe nicht aufgepasst. Es braucht nun diese Auszeit. Und dann komme ich auch schon auf den Punkt: Wo ich nicht auf mich aufgepasst habe, da habe ich mir die Freiheit genommen. Das MACHT keiner mit mir. Dafür bin ich verantwortlich. Hm...und jetzt? Ich möchte mir die Freiheit wieder ermöglichen. Was braucht es dazu? Im Fall einer Grippe ist es klar. Couch, Ruhe, ein heisser Grog, notfalls auch gesunde Ernährung. Wenn es gut läuft, eine liebevolle Zuwendung und natürlich ....Geduld. Bis ich das letzte verrotzte Taschentuch in den Mülleimer geschmissen habe, wird es wohl noch ein wenig dauern.


Doch wie sieht es mit den anderen Themen aus? Beziehung, Familie, Arbeit, Geld. Wie ist es da möglich, Freiheit zu erlangen, wenn ich sie dort nicht verspüre? Was macht mich unfrei? Und übernehme ich dafür auch Verantwortung? Nicht frei zu sein, macht Angst, es macht mich wütend und traurig und ich lasse mich davon beherrschen. Doch ist es wirklich das Außen, das mich unfrei werden lässt? Wir neigen dazu dies genau dort zu suchen. Du machst mich unfrei! Dies beengt mich! Ich fühle mich gefangen! Doch....ist es wirklich so? Genauso gut könnte ich sagen: Ich lasse es zu, dass du mich unfrei machst! Ich lasse es zu, dass dies mich beengt! Und ich lasse es zu, mich gefangen zu fühlen! Und so kann ich in die Handlung kommen und mich befreien, indem ich Verantwortung für mein Leben übernehme. In dem Moment, wo ich für mich sorge, muss ich mich nicht von "Etwas" befreien. Nicht von der Arbeit und nicht von meinem mich liebenden Partner. Ich bin genau in dem Moment frei, wenn ich mich nicht befreien muss, sondern genau da bin, wo ich sein möchte.

Doch dazu werde ich wohl noch eine weitere heiße Zitrone trinken müssen, bis mein Körper sagt....hey, was ist denn los??...Ist doch alles gut...lass uns Bäume ausreißen! :-)


Sascha



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