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AutorenbildSascha Wagner

Wahrhaftigkeit

Unsere nächste Gruppe steht an, und ich mach mir den Kopf….hm was steht an. Das letzte mal hatten wir das Thema Männer und Freiheit. Hey, das war echt spannend. Wie unterschiedlich Freiheit wahrgenommen wird. In welchen Fällen brauchen wir die Freiheit? Wann sind wir denn überhaupt wirklich „Frei“? Und vor allem als Mann. Eins der Themen das dann immer wieder aufgetaucht ist, ist Wahrhaftigkeit. Sei zu dir selbst ehrlich, mit all dem was dich ausmacht. Zeig dich! Und wie kann man sich wohl zeigen? Ich bin in meine Vergangenheit gerutscht. Und meine Güte, gerade da, wo es schwierig war, war ich meist nicht ehrlich. Und das fing schon in frühester Kindheit an. Ich war unehrlich, Unwahrhaftigkeit, ich würde sogar behaupten verlogen.


Und warum? Ich habe mich natürlich geschützt. Der einzige Grund warum man Unwahrhaftigkeit ist. Schutz! Etwas nicht zeigen wollen. Egal ob für mich selbst oder für andere. Als Kind, und das stelle ich auch heute in der Arbeit mit Kindern immer wieder fest, habe ich meine Gefühle nicht zeigen wollen. Ob nun schlechte Erfahrungen oder weil es damit einfacher war etwas zu bekommen. Ursache ist Angst. Und wir leben in so vielen Bereichen mit dem Thema Angst. Ob nun gegenüber dem Partner, Verwandten, Freunden oder auf der Arbeit. Sie begleitet mich….Angst.


Nur mal so eine kleine Anekdote: Ich bin mit meinen Kids ins Schwimmbad gefahren und hatte einige Brezeln dabei, hatte sie jedoch im Auto vergessen. So weit so gut. Auf dem Rückweg haben sie dann doch Hunger bekommen und wollten diese Brezeln haben. Müde wie ich war, absolut keine Lust mich auf Diskussionen einzulassen und wirklich nicht Willens diese Dinger aus dem Kofferraum zu holen, habe ich gesagt: Es tut mir Leid, die Brezeln sind im Schwimmbad nass geworden!!! Sie haben es geglaubt und es damit auf sich beruhen lassen. Zu Hause angekommen, habe ich es dann aufgeklärt. Das Theater danach war umwerfend. Und selbst heute nach mehr als 8 Jahren dient diese Geschichte meinen Kids dafür, dass ich sie belogen habe. Fazit, das Ganze hat mehr Energie gekostet, als ich mir das damals kurzfristig vorgestellt hatte. Einfacher wäre es damals gewesen, zu mir zu stehen, zu sagen, ich bin müde, ich möchte nach Hause und ich werde sie nicht nach vorne holen. Punkt.


Und so geht es dann mit allen anderen Dingen, in denen ich unwahrhaftig bin. Unwahrhaftigkeit schützt, und dennoch kostet sie uns unglaublich viel Energie. Wir gehen damit unserer Angst aus dem Weg und verlagern das Problem auf etwas anderes. Heißt das, ich bin nun nicht mehr Unwahrhaftig. Weit gefehlt. Ich erwische mich in manchen Situationen noch dabei. Doch so langsam wird es besser. Ich wachse, in dem ich wahrhaftiger bin. Ich bin präsenter, weil ich auf meine Gefühle achte. Und dazu stelle ich mir heute folgende Fragen: Was geht in mir vor? Und was braucht es, um mich noch mehr zu zeigen? Meine Kids haben mir verziehen, auch wenn sie mich heute manchmal damit aufziehen. Andere Dinge wurden mir nicht verziehen. Aber dafür kann ich mir inzwischen selbst verzeihen und zu mir stehen. Von daher kann ich nur sagen, es tut mir Leid wenn ich unwahrhaftig bin, aber ich werde mein Bestes geben wahrhaftig zu sein. Euch zu zeigen, wer ich wirklich bin. Zu zeigen, zu was ich alles fähig bin. Zu zeigen, ich bin …..Sascha.



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